Rotmilan (Milvus milvus)
Häufigkeit: Häufiger Brut- und Zugvogel sowie seltener Wintergast. Mancherorts seltener geworden.

Größe: 65cm/ Sp.160 cm

Merkmale: Rostbraune Unterseite und Mantel. Kopf grau. Im Flug lange und schmale Flügel. Tief gegabelter und langer Schwanz. Äußerste Flügelspitzen schwarz. Auffälliger weißer Fleck auf Flügelunterseite. Handschwingen dunkel.

Verbreitung: Zentral- West- und Südwesteuropa, 70% des weltweiten Brutbestandes in Deutschland


Lebensraum: Laubwälder, zur Jagd offene Flächen.


Stimme: Klagendes Pfeifen mit Überschlägen „wii-ui-ui-uii“


Fortpflanzung: Horst meist hoch in Bäumen (8-28m), benutzt auch alte Horste von anderen Greifvögeln. Flechtet auch Papier und Lumpen ein. 2-3 Eier werden vom ♀ 28-30 Tage bebrütet. Die Jungen verlassen den Horst nach 45-50 Tagen, kehren aber immer noch dahin zurück.
Nahrung:


Hauptsächlich kleine Säuger und Vögel bis Drossel, aber auch Aas, Abfälle und Fisch. Schmarotzt gerne bei anderen Vögeln.


Zugverhalten: Zugvogel, März-Oktober, seltener Wintergast oder Überwinterer.


Verhalten: Meist segelnd zu sehen, dabei sind die Steuerbewegungen des Schwanzes sehr auffallend.

Wissenswertes: Der Rotmilan war einmal bei uns sehr häufig. Inzwischen gehört er zu den seltensten Greifvögeln unserer Heimat. Im Norden ist er aber noch häufiger als sein Verwandter der Schwarzmilan. Doch auch hier geht er im Bestand zurück. Der aktuelle Brutbestand Deutschlands wird auf 10.000 – 12.000 Brutpaare geschätzt. Genau wie der Schwarzmilan belästigt der Rotmilan gerne andere Vögel solange bis sie ihre Nahrung die sie gerade gejagt haben fallen lassen, oder wieder herauswürgen. Vogel des Jahres 2000

Seeadler (Haliaeetus albicilla)
Größe:

Häufigkeit: Im Norden Deutschlands häufiger Brutvogel und Wintergast, weiter südlich selten bis sehr seltener Gastvogel.

Größe: 80-95 cm / Sp. 200-240cm

Merkmale: Riesig. Braun. Gelber Schnabel und Füße. Weißer Schwanz. Flügel im Flug nicht gewinkelt. Jungvögel gescheckt mit dunklem Schwanz und nicht reingelben Schnabel.

Verbreitung: Nord-, Ost-, und nördliches Mitteleuropa. Hauptsächlich Küsten.

Lebensraum: Küsten und große Seen. Zum Brüten alte Wälder oder Einzelbäume.

Stimme: Tiefes „karr“, danach hohes, lachendes „kikikjikjikji“ meistens am Horst.

Fortpflanzung: Horst auf hohen Bäumen am Waldrand. Die 1-3 Eier werden 38-42 Tage bebrütet. Die Jungen verlassen mit 80 Tagen schon den Horst, können aber erst mit 85-95 Tagen fliegen und sind erst im Herbst selbstständig. Erst im 5 Jahr brutfähig.

Nahrung: Vor allem Fische und Wasservögel bis Gänsegröße, aber auch Säuger bis Rehgröße und Aas.

Zugverhalten: Bei uns Stand- und Strichvogel.

Verhalten: Sitzt oft stundenlang auf Warten. Sonst fast nur im Segelflug zu sehen. Beim Auffliegen langsame Flügelschläge.

Wissenswertes: Der Seeadler ist unser größter Greifvogel, abgesehen von den sehr seltenen Geiern.

Nach einer fast totalen Ausrottung in Deutschland haben sich die Bestände wieder sehr gut erholt. Derzeit sind es in Deutschland wieder knapp 600 Brutpaare. Deshalb wurde der Seeadler 2006 von der Roten Liste entlassen. Aber auch jetzt sterben immer wieder Seeadler an ungesicherten Stromleitungen und durch Bleivergiftungen. Die höchste Dicht in Deutschland wird derzeit in der Müritz (MV), der Vorpommerschen Boddenlandschaft (MV) und Brandenburg erreicht.

Verwechslungsmöglichkeiten: Keine

Fischadler (Pandion haliatetus)

Häufigkeit: Im Norden häufiger, im Süden seltenerer Brut- und Zugvogel.

Größe: 60 cm / Sp. 155 cm

Merkmale: Helle Unterseite. Dunkler Augenstreif. Dunkle Oberseite. Angedeutete Haube. Lange schmale Flügel die im Flug oft angewinkelt werden. Wirkt während des Fliegens sehr hell.

Verbreitung: Fast auf der ganzen Welt. In Mitteleuropa nur in NO Deutschland Brutvogel, sonst regelmäßiger Zugvogel.

Lebensraum: Stets in der Nähe größerer Gewässer mit Nistgelegenheiten.

Stimme: Pfeifend „pjüp“, nur am Horst.

Fortpflanzung: Nest in den Wipfeln von Einzelbäumen, an Waldrändern oder neuer-dings auch öfter auf Hochspannungsmasten mit Nisthilfen. Meistens baut das ♂. 3 braun und grau gefleckte Eier die im Abstand von zwei Tagen gelegt werden und vom ersten Ei an bebrütet werden, daher sind die Jungen unterschiedlich alt. Das ♀ brütet 33 - 40 Tage. Das ♂ bewacht den Horst und brütet wenn das ♀ jagt. Nach 44 – 59 Tagen, in denen meist das ♂ füttert während das ♀ bei den Jungen bleibt, verlassen die Jungen den Horst. Danach bleibt die Familie aber noch 20-30 Tage zusammen.

Nahrung: Fast ausschließlich Fische.

Zugverhalten: Zugvogel, März bis September

Verhalten: Fliegt gaukelnd, rüttelt sehr viel über dem Wasser, und taucht dann im Stoßflug nach Fischen.

Wissenswertes: Die Fischjagd im Stoßflug ist etwas Einzigartiges in der heimischen Greifvogelwelt. Zuerst rüttelt er ziemlich lange über dem Wasser, um dann senkrecht, im flachen Wasser aber auch nur im 45 Grad Winkel, herabzustoßen. Dabei taucht er oft ganz unter. Hat er den Fisch gepackt, bearbeitet er ihn sofort mit den Krallen. Ist der Fisch recht schwer, schwimmt der Adler noch erst kurze Zeit auf ausgebreiteten Flü- geln auf der Oberfläche. Ist es ihm nach mehreren Startversuchen noch nicht gelungen abzuheben, dann ist der Fisch zu schwer und muss losgelassen werden. Die Bestände erlebten einen dramatischen Rückgang, aber zurzeit erholt der Bestand sich wieder.

Verwechslungsmöglichkeiten: Keine.

Mäusebussard (Buteo buteo)

Häufigkeit: Häufigster Greifvogel.

Größe: 50cm; Sp.120cm

Merkmale: Mittelgroßer, insgesamt brauner Greif. Färbung äußerst variabel da fast weiße bis ganz dunkelbraune Individuen. Normalerweise Oberseite braun und hellere Unterseite mit einem waagerechten, braunem Band auf der Brust. Gelbe Fänge. Im Flug breite Flügel ungewinkelt. Der Schwanz ist kurz, breit und gerundet.

Verbreitung: Ganz Europa, außer Island und der äußerste Norden.

Lebensraum: Zur Brut in Wäldern, jagt auf offenen Flächen. Auch in Städten mit naturnahen Gebieten und an stark befahrenen Straßen!

Stimme: Häufig zu hörender Ruf ein miauendes „hiäh“

Fortpflanzung: Der Horst ist meist hoch in Bäumen und kann bei langjähriger Nutzung relativ groß werden. 2-3 relativ runde (56x45mm) Eier, die auf weißem Grund rostbraun gesprenkelt sind und von beiden Partnern 33-35 Tage bebrütet werden. Die Jungen sind nach 42-45 Tagen flügge. Die Familie löst sich aber erst nach weiteren 10 Wochen auf.

Nahrung: Hauptsächlich Mäuse, außerdem Vögel, Reptilien und Amphibien. Fische sind eher selten. Im Winter auch Aas.

Zugverhalten: Teilzieher, im Winter auch Wintergast aus Skandinavien.

Verhalten: Sitzt stundenlang auf einer Warte. Hält besonders im Winter häufig an Straßen nach überfahrenen Tieren Ausschau. Segelt kreisend mit V-förmig nach oben gehaltenen Flügeln.

Wissenswertes: Der Mäusebussard ist hierzulande der häufigste Greif. Jäger fordern vielerorts, dass die ganzjährige Schonzeit aufgehoben wird. Nach den Erkenntnissen der Biologen wird aber die Zahl der Beutegreifer von der Beutepopulation bestimmt. Deshalb ist biologisch gesehen der Abschuss nicht nötig. Zudem würden dabei auch aus Unkenntnis viel seltenere, aber ähnliche Arten, wie Schreiadler, Wespenbussard oder Raufußbussard, mit erlegt werden.

In strengen Schneewintern haben es Greifvögel oft schwer Nahrung zu bekommen. Deshalb gibt es an manchen Orten Winterfütterungen wo Fleisch auf offene Plätze gelegt wird.

Verwechslungsmöglichkeiten:

Rauhfußbussard: schwarzer Flügelhinterrand schärfer abgesetzt. Weißer Schwanzansatz. Scharf abgegrenzte Schwanzendbinde, nur beim ♂ noch mehrere dünnere Subterminalbinden. Größer. Nur im späten Herbst und Winter. In Mittel- und Süddeutschland nur in mäusereichen Jahren und harten Wintern.

Wespenbussard: Im Flug fällt der kleine Kopf auf. Längerer, schmalerer Schwanz, mit einer dunklen Endbinde und zwei kleinen Binden.

Schreiadler: Größer. Flügelspitzen stark gefingert. Viel dunkler und kontrastärmer. Nur im Sommer. Nur noch wenige Brutplätze im Osten Deutschlands.

Turmfalke (Falco tinnunculus)
 Weibchen
 Männchen

Häufigkeit: Häufigster Falke.

Größe: 35cm Sp. 75cm

Merkmale: Unterseite hellbraun mit dunklen Tupfen und grauer Kopf. Rostbrauner Mantel dunkel gefleckt. Grauer Schwanz mit schwarzer Endbinde. ♀ Unterseite und Oberseite wie ♂. Kopf hellbraun. Schwanz braun. Im Flug lange Flügel und Schwanz.

Verbreitung: Ganz Europa.

Lebensraum: Dörfer, Städte und offene Landschaften. Häufigster Falke.

Stimme: Helles „kikiki“ am Nest schrilles „wriiwrii“

Fortpflanzung: Brut in oder an Gebäuden wie z.B. in Nischen und auf Vorsprüngen. Im Wald auch in alten Krähennestern. 4-6 dunkle Eier mit braunroter Fleckung. Das ♀ brütet allein 27-32 Tage und wird vom ♂ versorgt. Die Jungen sitzen mit 20-25 Tagen schon außerhalb des Nestes, sind aber erst eine Woche später flugfähig und werden noch weitere 4 Wochen betreut.

Nahrung: Vor allem Mäuse, in Städten und Dörfern auch Vögel, meistens Haussperlinge.

Zugverhalten: Bei uns selten Zugvogel, meist Stand- und Strichvogel.

Verhalten: Fliegt mit schnellen Flügelschlägen und dazwischengeschal-teten Gleitphasen. Rüttelt sehr viel.

Wissenswertes: Bei dem Turmfalken fällt besonders das häufige Rütteln auf. Dabei wird der Schwanz stark gespreizt und die Flügel schlagen sehr schnell. Außer dem Rütteln wird auch die Ansitzjagd verwendet. Dabei beobachtet er von einer freien Warte aus sein Jagdgebiet. Besonders in Städten ist er der häufigste Greifvogel.

Verwechslungsmöglichkeiten:

Sperber: Unterseite gebändert. Fliegt meist tief über dem Boden.

Baumfalke: Kleiner. Schwarzer Mantel. Kürzerer Schwanz und dunkler Bartstreif.

Wanderfalke im JK: Größer. Unterseite etwas heller. Kurzer Schwanz.

Jagdfasan (Phasianus colchicus)
Foto: www.vogelfotografie.com

Häufigkeit: Örtlich häufig, ansonsten eher selten.

Größe: ♂: 85 cm \ Sp. 80 cm .♀: 60cm / 75cm

Merkmale: ♂: Rotes Gesicht. Grün-blau schimmernder Kragen. Weißer Halsring. Gefieder sonst tarnfarben dunkelbraun. ♀ durchgehend hellbraun.

Verbreitung: Weite Teile Europas, nur zu Jagdzwecken aus Asien eingeführt.

Lebensraum: Offene Landschaften mit Hecken.

Stimme: Krächzendes, lautes „gröchgöck“ vom Männchen mit lautem Flügelburren vorgetragen.

Fortpflanzung: Nest meist in Bodenmulden mit nur wenig Material. 8-12 einfarbig hellbraune Eier. Mehrere ♀ legen manchmal ihre Eier in ein einziges Nest, dann sind die Gelege viel größer. Das ♀ brütet 23-26 Tage. Die Nestflüchter können sofort laufen, sehen und Nahrung aufnehmen. Allerdings sind sie in den ersten 2 Wochen sehr kälteempfindlich. Nach 2 Wochen können sie schon ein bisschen flattern, werden aber noch 11 Wochen geführt.

Nahrung: Überwiegend vegetarisch. Nüsse, Samen, Wurzeln, Gras, Blätter aber auch Regenwürmer und andere Insekten. Außerdem nehmen sie oft Magensteinchen auf.

Zugverhalten: Standvogel.

Verhalten: Fliegt meist nur kurze Strecken. Lebt recht versteckt.

Wissenswertes: Der Jagdfasan macht seinem Namen alle Ehre. Er wurde nur zu Jagdzwecken ausgesetzt. Schon im Mittelalter war sein Fleisch bei den Rittern beliebt. Wahrscheinlich wurde er schon vorher ausgesetzt. Heute reicht die natürliche Vermehrungsrate nicht mehr aus um den Bestand zu halten. Dafür werden Fasane gezüchtet und ausgesetzt. Viele Fasane werden im Frühjahr ausgesetzt und bei der Herbstjagd wieder erlegt.

Verwechslungsmöglichkeiten:

Rebhuhn: Kleiner und kurzschwänziger.

Schleiereule (Tyto alba)

Foto: www.vogelfotografie.com

Häufigkeit: Örtlich häufig, im hohen Norden selten.

Größe: 35 cm. Sp. 90 cm

Merkmale: Großer Kopf mit große Augen. Weißer, herzförmiger Gesichtsschleier. Weiße bis rostbraune Unterseite die Oberseite ist rostbraun gemustert. Große und befiederte Füße.

Verbreitung: Ganz Europa außer Skandinavien. In Mitteleuropa dritthäufigste Eule.

Lebensraum: Dörfer mit alten Gebäuden die Nistgelegenheiten bieten und offene Landschaften als Jagdgebiet.

Stimme: Fauchendes, schnarchendes Kreischen „ chrchh“ was zum Schluss an Lautstärke und Tonhöhe zunimmt.

Fortpflanzung: Nest in Kirchtürmen, alten Scheunen und Dachböden mit Einflugsloch. Als Unterlage dienen zerbröselte Gewölle. 1-12 weiße Eier die im Abstand von zwei Tagen gelegt werde und vom ersten Ei an bebrütet, so dass die die Jungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten schlüpfen. Die Gelegegröße richtet sich stark nach dem Beuteangebot. Die Eier werden vom ♀ 30-34 Tage bebrütet. Das ♂ füttert während dieser Zeit das ♀. Die Jungen werden 55-65 Tage im Nest gefüttert. Anfangs nur vom ♀ später von beiden Eltern. Nach dem Verlassen des Nestes werden sie noch 2 Wochen gefüttert.

Nahrung: Vor allem Mäuse, aber auch Vögel und Fledermäuse.

Verhalten: Nachtaktiv daher selten zu sehen. Fliegt mit schnellen und  weichen Flügelschlägen.

Zugverhalten:  Stand- und Strichvogel.

Wissenswertes: Alle Eulen und Greifvögel, aber auch einige Reiher, Möwen und sogar Singvögel würgen die unverdaulichen Bestandteile der Nahrung in Gewöllen aus. Anhand der Gewölle kann man meistens die Art bestimmen. Das Gewölle der Schleiereule ist ca. 3-6 cm lang und

2-3 cm breit. Im frischen Zustand ist es schwarz, wird später aber grau. Die Bestandteile sind hauptsächlich Haare und Mäuseschädel bzw. 

–knochen.

Das Gehör und die Augen der Schleiereule sind erstaunlich gut. Selbst bei nur mehr einem Lux können sie noch hervorragend sehen. Fehlt selbst dieser Lichtschimmer, verlassen sich die Eulen bei der Jagd auf ihr Gehör. Damit können sie eine Maus in 100m Entfernung noch auf einen Grad genau orten. Damit ihr eigenes Fluggeräusch sie beim Fliegen nicht stört, haben die Schwungfedern einen Saum der stark gezähnt ist. Außerdem sind die Federn sehr pelzig weich, was jedes Geräusch eindämmt.

Vielerorts geht die Schleiereule im Bestand zurück. Daher werden von Naturschützern in Kirchtürmen, etc. Schleiereulenkästen angebracht, die auch gerne und viel angenommen werden.

Verwechslungsmöglichkeiten: Keine

Waldohreule (Asio otus)

Häufigkeit: Meist häufig.

Größe: 36 cm / Sp. 90 cm

Merkmale: Schlank. lange Federohren, die aber nicht immer sichtbar sind. Großer Kopf. Schwanz relativ lang. Färbung rindenbraun gemustert.

Verbreitung: Fast ganz Europa. In Mitteleuropa zweithäufigste Eule.

Lebensraum: Zur Brut Laub-, aber vor allem Nadelwälder. Zur Jagd auf offene Landschaften angewiesen.

Stimme: ♂ balzt alle 3 sek. dumpf und leise „huh“. Das ♀ ruft nasal „chräh“.

Fortpflanzung: Brut in alten Krähennestern am Waldrand. Eigene Nester werden nicht gebaut. Das ♀ brütet alleine in 27-28 Tagen 4-6 weiße Eier aus und wird dabei vom ♂ gefüttert. Die Jungen schlüpfen wie bei allen Eulen in zweitägigem Abstand. Mit 3 Wochen verlassen sie das Nest, sind aber erst mit 5 Wochen voll flugfähig und erst mit 9 Wochen selbstständig.

Nahrung: Vor allem Mäuse aber auch Vögel, Insekten und Kriechtiere.

Zugverhalten: Teilzieher und Wintergast aus Skandinavien.

Verhalten: Nachtaktiv. Meistens nur still am Stamm sitzend zu sehen. Mit durchgebogenen Flügeln langsame Flügelschläge.

Wissenswertes: Genau so wie alle anderen Eulen, produzieren auch Waldohreulen Gewölle. Sie sind 5-8 cm lang, 1-2 cm breit und sind grau. Hauptsächliche Bestandteile sind Haare und Knochen kleiner Säuger und Vögel.

Da die Waldohreule vielerorts im Bestand zurückgeht, werden Ansiedlungsversuche unternommen. Dazu wird ein Weidenkorb (Durchmesser 45 cm)  in 8-10 m Höhe in die Bäume eines Nadelwaldes und mit Holzspänen ausgepolstert.

Im Winter sammeln sich Waldohreulen gerne an Tagesschlafplätzen die oft mitten in Gärten oder Stadtparks liegen. Diese Schlafgemeinschaften können bis zu 50 Individuen umfassen.

Waldkauz: Viel gedrungener und keine Federohren.

Sumpfohreule:Hellere Färbung. Nur sehr kurze Federohren. auch am Tag zu sehen.

Uhu:Viel größer und gedrungener.

Waldkauz (Strix aluco)

Häufigkeit: Häufigste Eule

Größe: 38cm / Sp. 100cm

Merkmale: Sehr gedrungen und kurzer Schwanz. Dicker Kopf mit großen Augen. Große, behaarte Füße. Zwei Morphen, eine braune und eine graue. Beide sind unterseits schwarz gestrichelt und haben keine Ohren.

Verbreitung: Ganz Europa, in Mitteleuropa häufigste Eule.

Lebensraum: Laubwälder, Gärten, Gehölze, Friedhöfe und Stadtparks

Stimme: ♂ balzt „huuu-huhuhuuu“ ♀ grell „kjuwitt“

Fortpflanzung: Brut in Baumhöhlen, Felslöchern und Nistkästen. 3-5 weiße Eier die im Abstand von zwei Tagen gelegt werden und vom ersten Ei an bebrütet werden, deshalb schlüpfen die Jungen auch im Abstand von 2 Tagen. ♀ brütet 28-29 Tage und wird vom ♂ gefüttert. Die Jungen bleiben 29-35 Tage in der Höhle, sind aber erste mit 15 Wochen selbstständig.

Nahrung: Kleinsäuger, Vögel bis Amselgröße und Kriechtiere.

Zugverhalten: Stand- und Strichvogel.

Verhalten: Nachtaktiv, daher selten zu sehen. Tagsüber versammeln sich oft Kleinvögel um den schlafenden Waldkauz und zetern heftig.

Wissenswertes: Junge Waldkäuze verlassen die schützende Höhle schon oft bevor sie überhaupt richtige Federn haben. Dann sitzen sie oft niedrig auf Zweigen und rufen laut nach Futter. Sie werden oft von mitleidigen Spaziergängern aufgelesen und zu Tierschutzvereinen gebracht. Solche Junge sind keineswegs verlassen. Deshalb unbedingt sitzen lassen! Die Eltern befinden sich oft in der Nähe.

In Nestnähe, aber besonders bei ausgeflogenen Jungvögeln ist der Waldkauz sehr aggressiv und greift sogar Menschen an. Deshalb sollte man bei der Aufhängung eines Waldkauznistkastens darauf achten dass er nicht an Wegen hängt.

Die Gewölle des Waldkauzes sind 2-5 cm lang. 1-2,5 cm breit und hellgrau. Man findet sie meist gehäuft unter Schlafplätzen. Bestandteile sind Haare und Kleinsäugerknochen, doch auch Vogelteile.

Verwechslungsmöglichkeiten:

Waldohreule:Viel schlanker mit Federohren.

Buntspecht (Dendrocops major)

Foto: www.vogelfotografie.com

Häufigkeit: Häufig.

Größe: 23 cm/ Sp. 36 cm.

Merkmale: Bauch weiß. Roter Unterschwanz scharf abgesetzt. Schwarze Kopfplatte und schwarzer Bartstreif. Schwarze Oberseite mit großem weißen Schulterfleck und 4 weißen Flügelbinden. ♂ roter Nackenfleck, ♀ weißer Nackenfleck. Flügel im Flug weiß gebändert und gepunktet. Jungvögel haben eine ganz rote Kopfplatte.

Verbreitung: Ganz Europa, sehr häufig und unser häufigster Specht.

Lebensraum: Wälder, Parks und Gärten

Stimme: Scharfes „kicks“ oft auch gereiht, krächzendes „rärärä“, schneller lauter und ca. 1-2 sek. langer Trommelwirbel.

Fortpflanzung: Brut in Selbstgezimmerten Höhlen die in morschen oder gesunden Weichhölzern gebaut sind. Zum Bauen braucht das ♂ 15-25 Tage. ♂+♀ brüten in 10-12 Tagen 5-7 Junge aus die in den ersten zwei Wochen beinahe ständig gehudert werden. Mit 20-24 Tage sind die Jungvögel flügge, werden aber noch 8-11 Tage gefüttert.

Nahrung: Baumbewohnende Insekten und deren Larven außerdem Vogeleier und Jungvögel. Im Winter am Futterhaus auch Fettfutter.

Zugverhalten: Stand- und Strichvogel

Verhalten: Hüpft ruckartig an Bäumen, klopft dabei laut nach Insekten und deren Larven. Fliegt mit runden Flügeln langsam wellenförmig.

Wissenswertes: Die Spechte sind bekannt für ihre Trommelwirbel. Dabei werden morsche Äste mit dem Schnabel in Schwingungen versetzt und es entstehen bis zu 10 Schläge in der Sekunde. Manchmal verirren sich die Spechte und sitzen auf einer Blechantenne, einem Verkehrschild oder ähnlichem und machen Blechmusik. Das scheint ihnen meistens sogar noch sehr gut zu gefallen.

In Gärten sind Buntspechte manchmal nicht gern gesehen, da sie Nistkästen aufhacken um an die Eier bzw. die Jungvögel heran zu kommen. Meistens hilft auch eine Blech um das Loch nicht, da meistens auf Nesthöhe angefangen wird. Vogel des Jahres 1997

Verwechslungsmöglichkeiten:

Kleinspecht: Viel kleiner. Unterseite ohne Rot

Mittelspecht:Kopfplatte ganz rot. Unterseite gestrichelt. Roter Unterschwanz nicht so scharf abgesetzt

Blutspecht:Keine Verbindung zwischen schwarzem Bartstreif und schwarzem Nacken. Unterschwanz heller

Weißrückenspecht:Weißer großer Fleck auf der Oberseite. Kopfplatte ganz rot. Unterseite gestrichelt

Dreizehenspecht:Kein Rot auf dem Kopf. Unterseite gestrichelt. Kopfplatte gelb. Kopfseiten schwarz gestreift.